Es ist ein erheblicher Vorteil von Patch-Pumpen, dass die Nadel bzw. der Katheter nicht sichtbar ist. Bei einigen Systemen muss sich der Nutzer nicht mal selbst um die Applikation kümmern, denn dies geschieht entweder automatisch oder man verwendet einen Inserter, der dies übernimmt.
Nun scheint es aber nun so zu sein, dass diese Applikation nicht in allen Fällen erfolgreich ist. Es kann passieren, dass der Katheter die Haut nicht penetriert. Wenn der Infusionskatheter nicht subkutan liegt, wird das Insulin zwar munter gepumpt, kommt aber nicht im Körper an. Es gibt auch keine Möglichkeit, optisch zu kontrollieren, ob der Katheter richtig liegt. Auch wird die austretende Flüssigkeit nicht immer bemerkt! Bislang wurden nur anekdotische Erfahrungen im Praxisalltag und bei klinischen Studien damit gemacht und berichtet. Weil es in solchen Fällen auch keinen Okklusionsalarm gibt, ist eine akute Entgleisung der Glucosekontrolle vorprogrammiert – und die kann dann zu ernsthaften Konsequenzen führen, besonders wenn der Nutzer zunächst gar nicht auf die Idee kommt, dass mit der Pumpe etwas nicht stimmt.
Fazit: Es ist wie immer: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Wir sehen bei Patch-Pumpen sehr wohl die Vorteile für den Nutzer und im Übrigen auch für die Kostenträger, aber wir müssen auch mögliche Schwachstellen kennen und darüber sprechen! Was wir hier deshalb anregen wollen, auch im Sinne einer Art von „Befragung“ unserer Leser, ist eine Diskussion darüber: Haben andere Menschen solche Situationen auch erlebt? Gibt es hier eine Häufung bei bestimmten Produkten? Nur wenn wir Probleme erkennen, lässt sich daran auch etwas ändern. Wenn hier tatsächlich ein Gefährdungspotential besteht, wäre es ein erster Schritt, Nutzer und Behandler darauf hinzuweisen und dies bei der Schulung adäquat zu berücksichtigen.
DiaTec weekly – September 24, 21
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