Mit Blick auf die Zukunft von Omnipod 5 hat Eric Renard aus Frankreich während eines von Insulet organisierten EASD-Symposiums zwei aktuelle Studien hervorgehoben, die beide noch nicht abgeschlossen sind:
- Bei der ersten Studie handelt es sich um eine randomisierte, kontrollierte Studie, die in den USA bereits begonnen hat und demnächst in Frankreich starten wird und zur Sicherstellung der Kostenerstattung dienen soll. Dafür sollen 200 erwachsene Teilnehmer in vierzehn Zentren rekrutiert werden. Vor Beginn der dreimonatigen Studienphase werden die Teilnehmer im Verhältnis 2:1 randomisiert auf die Interventionsgruppe mit Omnipod 5 und Dexcom G6 oder auf die Kontrollgruppe mit üblicher Insulintherapie mit Pumpe oder Pen und ebenfalls Dexcom G6.
- In die zweite Studie werden 112 Kinder aus vier französischen Diabeteszentren aufgenommen, bei denen innerhalb der letzten 3-6 Monate ein Typ-1-Diabetes diagnostiziert wurde. Diese werden im Verhältnis 1:1 randomisiert – entweder zu Omnipod 5 oder zur Standardtherapie. Während der HbA1c-Wert der primäre Endpunkt der Studie ist, wird auch die C-Peptid-Sekretion als sekundärer Endpunkt bewertet. Eine aktuelle Publikation im New England Journal of Medicine (die CLOuD-Studie) hatte gezeigt, dass ein früher Einsatz eines AID-Systems nach der Diagnosestellung nicht zur Erhaltung der C-Peptid-Sekretion beizutragen scheint, aber zu einer deutlichen Verbesserung der Glukosekontrolle führt.
Darüber hinaus will Insulet perspektivisch weitere klinische Daten präsentieren, die die Sicherheit und Wirksamkeit des Omnipod 5 bei Patienten mit kürzlich diagnostiziertem Diabetes mellitus (T1DM) belegen. Wie bei einer europäischen Konferenz zu erwarten war das Interesse des Publikums an der Integration von FreeStyle Libre in das Omnipod 5 groß. Details wurden zwar nur wenige berichtet, aber es gab Hinweise darauf, wie diese Integration aussehen kann. Weiterhin wird bei Insulet wohl kräftig an „Omnipod 6″ gearbeitet, dieses AID-System soll die Erkennung von Mahlzeiten, niedrigere Zielwerte, strengere Glukosekontrolle sowie eine cloudbasierte Abstimmung der Algorithmen beinhalten.
Fazit: Die Bandbreite an AID-Systemen wächst weiter an, was ein Vorteil für die Patienten ist. So können sie nach ihren Bedürfnissen das am besten geeignete System auswählen. Für das Diabetes-Team bedeutet dies jedoch, eine ganze Reihe von verschiedenen Systemen zu beherrschen, was inzwischen durchaus eine eigene Anforderung darstellt. Durch geeignete Fortbildungsmaßnahmen gilt es hier einen Überblick zu schaffen und auch einen Einblick in die Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme.
DiaTec weekly – Oktober 14, 22
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