Kommt es zu Problemen mit der Technologie oder einem ihrer Komponenten, auch nach Markteinführung, müssen diese rasch identifiziert und Lösungen dafür entwickelt werden. Das versteht sich eigentlich von selbst, denn viele solcher Probleme treten erst bei der Nutzung im Alltag auf, wenn viele Patienten die Technologie nutzen. Normalerweise werden solche Probleme durch Rückmeldungen der Nutzer über die Hotline oder durch den Außendienst erkannt. Soweit – so gut und so sollte es sein, ist es aber leider nicht immer. Insulet hat nun eine freiwillige Sicherheitsanweisung für alle Nutzer des Omnipod DASH® Personal Diabetes Manager (PDMs) herausgegeben.
Dieser Hinweis bezieht sich NICHT auf die DASH®-Pods oder das Omnipod®-Insulin-Managementsystem, sonders beobachtet wurden von einigen Nutzern des DASH®-Pod Probleme mit dem PDM-Akku, darunter das Aufblähen des Akkus, das Auslaufen von Flüssigkeit aus dem Akku und in seltenen Fällen eine Überhitzung, die eine Brandgefahr darstellen. Eine Untersuchung dazu durch den Hersteller hat ergeben, dass der Akku in dem PDM einem erhöhten Ausfallrisiko ausgesetzt ist, wenn er vollständig aufgeladen wird, insbesondere wenn er über einen längeren Zeitraum, z.B. über Nacht geladen wird. Vor allem bei PDMs, die länger als 18 Monate im Einsatz sind, besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für dieses Problem.
Als Lösung wurde ein Update für den PDM entwickelt und in den kommenden Monaten soll mit der Auslieferung aktualisierter PDMs an alle aktiven Kundinnen und Kunden begonnen werden. Nutzer, die Probleme mit dem Akku in ihrem PDM haben, werden gebeten, die oben angegebene Website zu besuchen oder 0800 1821 629 (aus dem Ausland: +49 89 9546 7389) anzurufen, um mit einem Mitarbeiter des Hersteller-Kundenbetreuungsteams zu sprechen. Der Austausch aller DASH-PDMs wird das Unternehmen viele Millionen Dollar (oder Euro) kosten, ist im Sinne der Patientensicherheit aber nicht zu vermeiden.
Fazit: Es ist nun mal so: Die Wahrscheinlichkeit, dass technische Probleme mit einem komplexen AID-System auftreten, ist hoch. Die gut angelaufene Markteinführung von Omnipod 5 ist von den aktuellen Problemen mit dem Akku in dem PDM vermutlich nur eingeschränkt betroffen, außerdem können solche Probleme jeden Hersteller treffen. Deshalb sollte sich der Wettbewerb mit dem „Ausschlachten“ solcher Probleme zurückhalten.
DiaTec weekly – Dezember 2, 22
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Mit freundlichen Grüßen
Hinweis: Das Gute an dem System ist, dass man die Steuerung des Omnipod 5 auch mit einer Smartphone-App durchführen kann. Allerdings gibt es das ‚Problem‘ freilich auch (in äußerst seltenen Fällen) bei Smartphones.
Liebes diatec-Team, vielen Dank für den letzten Satz!
Das ist leider nicht nur in unserer Branche immer mal wieder zu beobachten. Jedes Produkt hat Sonnen- und Schattenseiten. Und jedes hat seine Berechtigung im Markt, sonst wäre es schon wieder verschwunden.
Mitunter bekomme ich den Eindruck, man möchte durch Herausstellen der Schattenseiten des Wettbewerbers seine eigenen etwas heller machen.
In den Best Practices des Verkaufsgesprächs haben wir das nicht gelernt…