Die Einführung ist für den Sommer 2024 geplant. Die G7-kompatiblen Pods sind dann auch rückwärts kompatibel und funktionieren auch mit dem mit dem G6. Weiterhin hat Insulet die Rekrutierung für die RADIANT-Studie – eine Vergleichsstudie mit Libre 2 in der EU – abgeschlossen. Die Libre-Nutzer stellen eine recht große Gruppe dar, die dieses AID-System bisher nicht verwenden konnten.
Auf den internationalen Märkten liegt Abbott umsatzmäßig vor Dexcom (Umsätze in Höhe von 980 vs. 268 Millionen US-Dollar), was für einer Ausweitung des Nutzerkreises von Omnipod 5 von Bedeutung ist.
Ein hoher Anteil vom ca. 85% der neuen Nutzer dieses AID-Systems im ersten Quartal 2024 sind Patienten mit Diabetes, die zuvor eine intensivierte Insulintherapie mit Pens oder Spritzen durchgeführt haben. Daneben gibt es wohl auch eine zunehmende Anzahl von Patienten mit Typ-2-Diabetes, die dieses AID-System verwenden. Insulet baut seinen Außendienst weiterhin schrittweise aus und plant, vermehrt pädiatrische Praxen anzusprechen, da Omnipod 5 für Patienten ab 2 Jahren zugelassen ist.
Mit dem Omnipod GO-System, welches zur Basaltherapie bei Patienten mit Typ-2-Diabetes eingesetzt werden soll, läuft aktuell der kommerzielle Pilotversuch. Die dabei gemachten Erfahrungen sollen für die vollständige Markteinführung genutzt werden. Diese Pumpe ist ein schlauchloser Pod, der eine feste Rate an kontinuierlichem, schnell-wirkendem Insulin für bis zu 72 Stunden abgibt. Dieses System soll auch in Hausarztpraxen eingesetzt werden, weil dort der größte Teil der potentiellen Nutzer behandelt werden. Aktuell läuft auch eine Zulassungsstudie, für die der letzte Teilnehmer abgeschlossen hat. Diese Daten sollen bis Ende 2024 bei den Zulassungsbehörden in den USA eingereicht werden. Die Ergebnisse dieser Studie werden beim ADA im Juni 2024 in Orlando vorgestellt.
Insulet hat darüber hinaus eine Neufassung seines „Sustainability Reports“ veröffentlicht, der Fokus liegt dabei auf erneuerbare Energie, Abfallreduzierung in der Produktion und bei der Verpackung sowie fortgesetzte Anstrengungen zur Beseitigung finanzieller Barrieren für den Zugang bei seinen Pumpen. In anderen Worten, es geht um das Engagement des Unternehmens für Umwelt-, Sozial- und Governance-Initiativen (ESG). Dieser Nachhaltigkeitsbericht mit nun 81 Seiten ist der fünfte Bericht, seit das Unternehmen im Jahr 2019 damit begonnen hat. Durch eine neue „Double Materiality Matrix“ werden 14 Bereiche identifiziert, die erhebliche Auswirkungen auf das Unternehmen und die Umwelt/Gesellschaft haben. Durch die Nutzung dieser Informationen sollen die Prioritäten für künftige Nachhaltigkeitsbemühungen richtig gesetzt werden. Eine der Initiativen konzentriert sich auf die Verringerung von Kunststoff- und Silikonabfällen bei der Herstellung und Verpackung. Durch mehrere Änderungen im Herstellungsprozess können jährlich über 260.000 Pfund Kunststoffabfälle und 46.000 Pfund Silikonabfälle vermieden wird. Darüber hinaus wurden Anstrengungen unternommen, um die Verschmutzung durch Mikroplastik zu minimieren.
Weiterhin wurde das Aussehen der Pods durch das Hinzufügen einer kleinen Vertiefung auf dem Gehäuse leicht verändert, was ebenfalls zur Reduzierung des Plastikmülls beiträgt. Das Omnipod 5 Starter-Kit, welches in den USA verwendet wird, wurde so umgestaltet, dass es nun kleiner ist und aus vollständig recycelbaren Komponenten auf Papierbasis besteht. Dieses neue Design reduziert den CO2-Fußabdruck der Verpackung im Vergleich zum ursprünglichen Design um 77%. Durch weltweite Pod-Rücknahmeprogramme sammelte Insulet 5,9 Millionen Pods für eine geeignete Entsorgung. Dieses Eco-Pod-Recyclingprogramm wurde erstmals im Jahr 2009 eingeführt. In den USA setzte Insulet ein entsprechendes Pilotprogramm in Massachusetts fort, um aus den gesammelten Daten und Rückmeldungen ein Programm für die gesamten USA zu entwickeln.
In Frankreich (DASTRI) und Australien ist Insulet eine Partnerschaft mit lokalen Organisationen eingegangen, um die gesammelten Pods zu recyceln, während Insulet in anderen Ländern die gesammelten Pods verbrennt, um in Müllverbrennungsanlagen Strom zu erzeugen. In dem Bericht wird insbesondere der Fokus des Unternehmens auf die Ausweitung der Nutzung von Solarenergie im vergangenen Jahr in den verschiedenen Produktionsgebäuden eingegangen. Insulet hat ein „Abfallstrom-Botschafter“-Programm ins Leben gerufen, das drei Personen pro Schicht bestimmt, die die ordnungsgemäße Entsorgung von Abfällen überwachen, und das Unternehmen wechselte zu einem neuen Lieferanten, wodurch sich die Recyclingrate für Produktionsabfälle nahezu verdoppelte.
Fazit: Vermutlich ist Insulet mit der aktuellen Entwicklung recht happy, bietet dieses AID-System ein anderes „Nutzerfeeling“, welches anscheinend recht gut bei den Nutzern ankommt. Die Aufnahme im deutschen Markt nach dessen Einführung im Jahr 2023 hat die Erwartungen wohl übertroffen. Die Einführung in Frankreich soll im Sommer 2024 erfolgen. Einer systematischen Beschäftigung mit dem Thema Nachhaltigkeit auf der Seite der Hersteller, sollte eine passende Auseinandersetzung bei den Verschreibern, den Diabetes-Teams und auch den Nutzern gegenüberstehen. Eine Arbeitsgemeinschaft der DDG ist in diesem Sinne bereits aktiv, bei der aktuellen Frühjahrstagung gab es dazu ein erstes Meeting aller Beteiligten.
diatec weekly – Mai 24, 24
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Mit freundlichen Grüßen
Liebes Diatec weekly Team,
eine Ergänzung zum Thema Omnipod 5 und Dexcom G7. Die Information zur Einführung in diesem Sommer bezieht sich auf den Markt in den USA. Leider haben für Deutschland noch keinen Termin dazu. Sobald dieser steht, informieren wir sie wiederum! Freundliche Grüße aus München! Marian Tepe