Abvance Therapeutics und nein, der Name dieses Start-ups ist kein Tippfehler, sondern heißt wirklich so, konnte sich eine Finanzierung in Höhe von 3,9 Millionen US-Dollar von dem Helmsley Charitable Trust sichern, um die präklinische Entwicklung verschiedenen pharmazeutischer Produkte voranzutreiben. Weil nach Ansicht der Stiftungskuratoren der derzeitige Zugang zur adäquaten Behandlung und die bestehenden Therapien nicht ausreichen, um die Belastungen durch Typ-1-Diabetes für die Betroffenen zu verringern, investiert Helmsley in Ideen, die das Potenzial haben, erhebliche Verbesserungen zu erzielen.
Eines der förderwürdigen Projekte von Abvance-Therapeutics ist die Kombination eines schnellwirkenden Insulins mit Glucagon (ABV 101), das die Glucosekontrolle verbessern und das Risiko von Hypoglykämien bei insulinpflichtigen Menschen mit Diabetes reduzieren soll. Dabei wird ein kommerziell verfügbares Insulin mit einem ebenfalls erhältlichen, formulierungsfreundlichen Glucagon-Analogon kombiniert. Erste Daten von klinischen Studien werden für Anfang 2025 erwartet, und ein Treffen mit der US-Zulassungsbehörde ist für Anfang 2027 geplant. In der Pipeline des Unternehmens gibt es noch Pläne für ein neuartiges Glucagon-Analogon, ein schnell-wirkendes und ein lang-wirkendes Insulin, alle Entwicklungen basieren auf Arbeiten von Alan Cherrington von der Vanderbilt University in Nashville.
Fazit: Bei unserem Fokus auf Diabetes-Technologie übersieht man schnell, dass es auch im Pharmabereich Entwicklungen gibt, die Menschen mit Typ-1-Diabetes zusätzliche Behandlungsoptionen bieten können. Die Entwicklungen von Abvance sind noch in einem sehr frühen Stadium, so dass deren klinische Vorteile noch unklar sind. Die nun erhaltene Finanzierung sollte Abvance dabei helfen, die für solche Entwicklungen notwendigen diversen weitern Millionen US-Dollar einzusammeln. Abvance wird vermutlich auch die Zusammenarbeit mit den großen Insulinherstellern als potenzielle Partner anstreben. Die für diese Unternehmen „ungünstige“ Preisdynamik bei Insulin im Vergleich zu GLP-1RA-basierten Therapien wird deren Interesse aber vermutlich dämpfen, diese werden ihre Ressourcen eher auf ihr Portfolios im Typ-2-Diabetes-/Adipositas-Bereich konzentrieren.
diatec weekly – Oktober 4, 24
Artikel teilen & drucken
Dieser Artikel erscheint als Teil des wöchentlichen Letters zu hochaktuellen Entwicklungen im Bereich Diabetes Technologie. Nutzen Sie das untenstehende Formular um sich für den DiaTec weekly Newsletter anzumelden!
Mit freundlichen Grüßen