Grundlage für die Zulassung waren die positiven Ergebnisse der SECURE-T2D-Studie, die beim ADA 2024 präsentiert wurden. An dieser Studie nahmen 305 Erwachsene mit Typ-2-Diabetes teil, die seit mindestens drei Monaten eine Insulintherapie durchführten und nun dieses System erhielten.
Die Teilnehmergruppe war sehr heterogen. Die Hälfte der Teilnehmer waren „People of Color“ davon hatten 72 Teilnehmer (24%) eine schwarze Hautfarbe, 66 waren hispanisch oder lateinamerikanisch Teilnehmer (22%) und sieben asiatische/pazifische Inselbewohner (2%), der Rest identifizierte sich als „weiß“ oder auch kaukasisch.
Die Ergebnisse: Der durchschnittliche HbA1c-Wert sank um 0,8% von 8,2% bei Studienbeginn auf 7,4%, die durchschnittliche Zeit im Zielbereich verbesserte sich um 20% (4,8 Stunden/Tag) von 45% bei Studienbeginn auf 66% nach 13 Wochen, ohne dass es zu zusätzlichen schweren Hypoglykämien kam. Wie zu erwarten wurden die signifikantesten Verbesserungen des HbA1c und der Zeit im Zielbereich bei den Patienten mit dem höchsten Ausgangswert beobachtet. Signifikante Verbesserungen im HbA1c wurden unabhängig von der Ethnie oder der Anwendung von GLP-1 RA beobachtet. Neben der Verbesserung bei den Glucoseverläufen wurde auch ein signifikanter Rückgang der Diabetes-Belastung beobachtet.
Die Konsequenz daraus dürfte sein, dass Insulet den weniger erfolgreichen Ansatz mit dem Omnipod GO-System wohl nicht weiterverfolgen wird. Auch dürfte der zunehmende Einsatz von GLP-1-Analoga (insbesondere Ozempic und Mounjaro) den Gesamtmarktbedarf und das Marktpotenzial für dieses AID-System bei dieser Nutzergruppe verringern, aber wir werden sehen.
Fazit: Insulet hatte bereits gezielte Investitionen in die Erweiterung seines Außendienst unternommen für die Markteinführung und wird damit wohl unmittelbar beginnen.
Dies ist zweifellos eine wichtige Wachstumschance für Insulet, denn die Patientengruppe mit Typ-2-Diabetes, die entweder intensives Insulin oder nur Basalinsulin erhalten, umfasst in den USA sechs Millionen Personen, dreimal so viele wie es Patienten mit Typ-1-Diabetes in den USA gibt.
Wir sind gespannt, ob die Zulassung den AID-Markt insgesamt verändern wird. Mitbewerber wie Tandem und Medtronic werden für diese Indikation ebenfalls AID-Systeme anbieten.
Im Zusammenhang mit Insulet haben wir noch eine Frage/Bitte: Wir haben mehrere Kommentare von Nutzern bekommen, die über das Auftreten von Abszessen bei der Nutzung von Omnipod berichtet haben. Nach Absprache mit Insulet möchten wir unsere Leser bitten, diese Fälle bei der Hotline von Insulet zu melden (0800 1821629* (aus dem Ausland: +49 89 9546 7389)), damit Insulet sie erfassen kann.
Dies beginnt bei Hautunverträglichkeiten und reicht bis zu Fehlermeldungen in der Omnipod 5 App. Nur so kann Insulet von solchen Dingen Kenntnis nehmen und gegebenenfalls Schritte einleiten, nach dem Motto: „Wenn es nicht gemeldet wird, dann ist es nicht passiert.“
Benutzer und Diabetesteams darauf hinzuweisen ist wichtig, bei Bedarf können Sie auch uns Hinweise auf entsprechende Fälle zuzusenden.
diatec weekly – September 6, 24
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