Körperliche Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil des Alltags von Patienten mit Typ 1 Diabetes, und zwar sowohl was die physiologischen Wirkungen wie auch die positiven psychologischen Effekte angeht. Dieses Positionspapier ist deshalb eine wichtige Informationsquelle für die Betreuung von Patienten mit Typ-1-Diabetes, weil insbesondere intensiver Sport oder Spitzensport eine schwierige Situation für die Betroffenen darstellt. So kommt es in den Stunden nach dem Sport immer wieder zu heftigen Schwankungen in den Glucosekonzentrationen, die zu einem gewissen Teil von der Intensität und Dauer sowie natürlich der jeweiligen Sportart abhängt. Verständlicherweise stellt auch die Angst vor Hypoglykämien eine erhebliche Barriere für sportliche Aktivitäten dar, auch wenn dieses Risiko reduziert werden kann, indem die Insulintherapie richtig angepasst wird oder die Aufnahme von Glucose rechtzeitig erfolgt.
Durch die Verfügbarkeit von Systemen zum kontinuierlichen Glucosemonitoring (CGM) lässt sich der Glucoseverlauf vor, während und nach dem Sport engmaschig überwachen. Das ermöglicht es dem Nutzer, therapeutisch unmittelbar auf Schwankungen zu reagieren. Damit die Patienten dies geeignet tun (und nicht überreagieren, was die Schwankungen weiter verstärken können), müssen sie adäquat geschult werden, um die CGM-Daten richtig zu interpretieren. Die CGM-Systeme erlauben die Überwachung des Glucoseverlaufs während des Sportes, aber auch in den Stunden danach. Wichtig ist, dass die Patienten ihre individuellen glykämischen Reaktionen auf Sport und ihren Umgang unmittelbar erkennen können.
Fazit: Dieses Positionspapier basiert auf Erkenntnissen, die mit den CGM-Systemen in den letzten 15 Jahren gewonnen wurden, auch wenn die Anzahl von klinischen Studien, die sich gezielt mit diesem Thema beschäftigt haben, eher klein ist. Es ist eine klare Anleitung für alle Altersgruppen von Patienten mit Typ-1-Diabetes bei körperlicher Betätigung und deckt auch Aspekte wie Kohlenhydratverzehr und sichere Glucoseschwellenwerte ab. Die Empfehlungen sind deshalb eine gute erste Orientierungshilfe, die dann in Abstimmung mit dem behandelnden Diabetes-Team auf den Patienten angepasst werden können.
DiaTec weekly – November 6, 20
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Ein ganz wesentliches Problem der Schwankungen beim Sport entsteht leider durch die HCPs selbst. Es wird davon ausgegangen das analoge Insuline 2-3 Stunden Wirkdauer haben. Kalkuliert man aber die tatsächliche Wirkdauer von min.5 Stunden nekommen die Schwankungen und die daraus resultierenden Ursachen ein anderes Bild und sind wesentlich besser beherrschbar. Leider leider wird die tatsächliche Wirkdauer von den Behandlern ignoriert.
sorry für meine späte Antwort, habe Ihren Kommentar gerade erst gesehen. Ich stimme Ihnen völlig zu, die Insulinwirkdauer wird üblicherweise deutlich zu kurz angenommen. Wir haben dazu einiges publiziert.