Mit Hilfe von Real-World-Daten, die außerhalb einer randomisierten kontrollierten Studie analysiert wurden, wurde der Einsatz eines CGM-Systems (FreeStyle Libre) bei Patienten, die bereits ein GLP-1-Analogon verwenden, bei fast 1.800 erwachsenen Amerikanern mit Typ-2-Diabetes evaluiert. Die Teilnehmer, die im Durchschnitt etwa 55 Jahre alt waren, repräsentierten ein breites Spektrum von Menschen mit Typ-2-Diabetes: Etwa ein Drittel benutzte nur einmal täglich ein langwirkendes Basalinsulin, etwas mehr als ein Drittel ein schnellwirkendes Insulin zu den Mahlzeiten (mit oder ohne langwirkendes Insulin) und knapp ein Drittel kein Insulin.
Nach dem Beginn der CGM-Nutzung sank der HbA1C-Wert um 1,5% von 9,8% zu Beginn auf 8,3% nach sechs Wochen. Dieses Ergebnis galt unabhängig davon, wie lange die Teilnehmer bereits ein GLP-1-Analogon verwendeten, welche Art von GLP-1-Analogon sie verwendeten und der Art der Insulintherapie. Insgesamt sank der HbA1C-Wert bei denjenigen Teilnehmern, die kein schnellwirkendes Insulin verwendeten, um 0,3% stärker als bei denen, die dieses Insulin verwenden. Wie nicht anders zu erwarten, war die Verbesserung in der Glucosekontrolle bei denjenigen Patienten am ausgeprägtesten, die früher mit der CGM-Nutzung begannen, nachdem sie die Therapie mit einem GLP-1-Analogon begonnen hatten.
Auf Basis der Auswertung von Gesundheitsdaten in einer großen US-Datenbank wurde verglichen, wie ausgeprägt die Verbesserung in der Glucosekontrolle Menschen ist, die ein GLP-1-Analogon und ein CGM-System (FreeStyle Libre) verwenden, im Vergleich zu denjenigen, die nur ein GLP-1-Analogon verwenden. Während die kombinierte Gruppe immerhin fast 24.000 Patienten umfasste, war die Gruppe mit denjenigen, die nur ein GLP-1-Analogon verwendeten, mit etwa 500 Patienten deutlich kleiner. Von den Patienten, die die Kombination GLP-1-Analogon und CGM-System verwendeten, führte etwa die Hälfte keine Insulintherapie durch, während ein Viertel nur langwirksames Basalinsulin applizierte und ein Viertel mehrfache tägliche Injektionen (MDI) mit langwirksamem und kurzwirksamen Insulin. Die Teilnehmer in beiden Gruppen hatten einen Ausgangs-HbA1c-Wert von mindestens 8%. Die kombinierte Anwendung von GLP-1-Analogon und CGM-System führte zu einer Reduktion des HbA1c-Wertes um 2,4%, was höher war als die Verbesserung um 2,1% bei denjenigen Patienten, die nur ein GLP-1-Analogon verwendeten. Die Patienten, die keine Insulintherapie durchführten, hatten die größte Senkung beim HbA1c.
Fazit: Die Auswertungen deuten darauf hin, dass die kombinierte Nutzung eines CGM-Systems und eines GLP-1-Analogons bei Patienten mit Typ-2-Diabetes positive Auswirkungen auf die Glucosekontrolle hat. Zu beachten ist, dass die Ergebnisse nicht in Studien, sondern in der realen Welt außerhalb von klinischen Studien gewonnen wurden. Eine weitere Limitation besteht darin, dass überwiegend weiße Teilnehmer einschlossen waren, was nicht repräsentativ für die Patienten mit Typ-2-Diabetes in den USA ist. In diesen Studien waren etwa 70% der Teilnehmer Kaukasier, 15% waren Afroamerikaner und 3% Asiaten. In weiteren Auswertungen und künftigen Studien sollten mehr Teilnehmer verschiedener Rassen eingeschlossen werden, auch um untersuchen zu können, welche Patienten am meisten von der Kombination profitieren bzw. ob diese in allen Bevölkerungsgruppen vergleichbar gut funktioniert.
Fazit: So richtig überraschend sind diese Ergebnisse nicht und es überrascht auch nicht, welcher Hersteller von CGM-Systemen diese Auswertungen initiiert hat und mit welchen Zielen. Die hier eingesetzte Kombination hat den erheblichen Nachteil – gerade bei den Kosten für GLP-1-Analoga in den USA – ausgesprochen kostenintensiv zu sein.
diatec weekly – Juni 14, 24
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