Perspektivisch könnte es CGM und daraus folgend auch AID-Systeme für ALLE Menschen mit Diabetes geben! Neue Studienergebnisse zeigen, dass die Verwendung eines Systems zur automatisierten Insulinabgabesystems (AID) die Zeit, die Menschen mit Typ-2-Diabetes in einem gesunden Glukosebereich verbringen, deutlich verbesserte. Die Zeit im Zielbereich konnte im Vergleich zur Standardtherapie verdoppelt werden (66% Zeit im Bereich vs. 32%), Hyperglykämien traten nur halb so häufig auf (33% gegenüber 67%), und die durchschnittlichen Glucosewerte und HbA1c-Werte waren im Vergleich zur Standardtherapie signifikant niedriger.
Weil viele Patienten mit Typ-2-Diabetes Schwierigkeiten haben, ihren Glucoseverlauf mit den Standard-Therapien wie z.B. subkutaner Insulininjektion, zu kontrollieren, bieten AID-Systeme eine sichere und effektive Alternative. Die Technologie ist einfach zu bedienen und kann sicher zu Hause implementiert werden.
Trotzdem bleibt die Frage, wie sich eine Hausarztpraxis auf die Einführung und das Management von CGM vorbereiten kann. In den USA gibt es die PREPARE 4 CGM-Initiative: Hausarztpraxen erhalten ein selbstgesteuertes Toolkit mit Schulungsmodulen, dazu gehören Patientenauswahl, gemeinsame Entscheidungsfindung und Kostenerstattung. Bei Bedarf wird ein Moderator gestellt, der dem medizinischen Team bei der Implementierung der CGM-Technologie hilft und ihre Nachhaltigkeit sicherstellt.
Die ersten Reaktionen auf die Initiative sind überwältigend positiv und deckt vor allem die Grundversorgung in ländlichen Gebieten ab, aber auch überall dort, wo Teile der Bevölkerung nicht-englisch-sprachig sind. So ist beispielsweise die Zeit im Zielbereich (TiR) einfacher umsetzbar und auch relevanter für die Patienten und deren Behandler als der HbA1c-Wert, sogar dann, wenn die TiR noch nicht optimal ist.
Fazit: In Deutschland könnte der Aufbau von „AID-Zentren“ dabei helfen, Patienten gut zu betreuen, wenn CGM- und AID-Systeme auch in die Versorgung von Patienten mit Typ-2-Diabetes gelangen. Solche Zentren wären qualifizierte Diabetes-Praxen, die sich mit allen verfügbaren Pumpen, CGM- und AID-Systemen gut auskennen, Schulungsprogramme vor Ort und online anbieten und sich bei Bedarf die Ergebnisse aus einer Cloud downloaden können. In Abstimmung mit dem behandelnden Hausarzt könnten telemedizinische Sprechstunden angeboten werden, gleichzeitig würde alle Patientendaten in ein AID-Register eingehen, um den Erfolg dieser teuren Therapie zu dokumentieren und nachzuhalten.
DiaTec weekly – Februar 24, 23
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