Der GlucoRx BioXensor verwendet eine Radiofrequenz-Technologie in einem multiplen Sensoransatz, um damit die „Blutglucose“ in jeder Minute zu messen, der Messbereich beträgt 3 bis 30 mmol/l. Das kleine und diskrete Gerät wiegt angeblich nur 14 g und soll einen Durchmesser von 42 mm mit einer Höhe von 7 mm haben. Auch soll es eine lange Nutzungsdauer haben, weil bei der Messung keine chemischen Reaktionen zum Einsatz kommen. Neben der Glucose kann es auch eine Reihe anderer Parameter durch den verwendeten multisensorischen Ansatz messen: Sauerstoffpartialdruck, EKG, Atemfrequenz, Herzfrequenz, Temperatur, Aktivität, Schlaf und Fallerkennung. Das System wurde in Zusammenarbeit von Professor Adrian Porch und Dr. Heungjae Choi entwickelt, beides Experten in der Radiofrequenztechnologie an Ingenieurschule der Universität Cardiff.
Die Angabe zur Messgüte dieses NI-Systems sind beeindruckend, auch wenn Informationen dazu fehlen, wie dieser Wert konkret erhalten wurde: Es ist die Rede von einem MARD von 10,4%.
Die bisherigen klinischen Studien mit diesem NI-System wurden von Professor Stephen Luzio durchgeführt, einem bekannten Diabetologen an Swansea University in Cardiff. Laut Pressemitteilung soll eine größere Klinische Studie später im Jahr mit einer noch kleineren und verbesserten Version dieses NI-Systems durchgeführt werden. Diese Studie soll dann diejenige sein, die für die Erlangung der CE-Markierung verwendet wird und damit für die Markteinführung.
Fazit: Basierend auf den Aussagen einer solchen Pressemitteilung kann keine wirklich seriöse Aussage zu diesem NI-System gemacht werden und es sind auch viel mehr die negative Erfahrungen aus der Vergangenheit, die eine skeptische Haltung provozieren. Mit mehr oder weniger ähnlichen Aussagen wurden eben schon viele NI-System angekündigt, sich im klinischen Alltag bewährt und tatsächlich auf den Markt gekommen ist bisher de facto kein einziges System! Aus Sicht der Entwickler und der Firma mag es notwendig sein „Schaum zu schlagen“, um weitere finanzielle Unterstützung für die klinische Entwicklung dieses NI-Systems zu bekommen, aus Sicht potentieller Nutzer ist es möglicherweise eine weitere enttäuschende Ankündigung, von der wir mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit nie wieder etwas hören werden. Aber wer weiß, Wunder gibt es immer wieder!
DiaTec weekly – Oktober 7, 22
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