Tandem Diabetes Care zielt auf 1 Million Kunden bis 2027

Die Verwendung von Insulinpumpen und CGM-Systemen in der Diabetes-Therapie wird weiterhin zunehmen. Hersteller von Diabetes-Technologie erwarten, dass die weltweite Akzeptanz von Insulinpumpen bei Patienten mit Typ-1-Diabetes in den nächsten fünf Jahren um 1 Million Benutzer zunehmen wird. Die Marktdurchdringung soll in den USA etwas 65% und auf den internationalen Märkten 20% erreichen.

Tandem Diabetes Care prognostiziert diese Woche, dass sich ihr weltweiter Kundenstamm bis 2027 verdreifachen wird und will dafür mehrere neue Produkte auf den Markt bringen. Tandem erzielte im dritten Quartal einen Umsatz von 492,8 Mio. Umsatz, was einem Wachstum von fast 40% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Eine Million verkaufter Insulinpumpen und CGM-Systeme würde einen Umsatz von etwa 1,5 Milliarden US-Dollar bis 2027 entsprechen. Trotz des prognostizierten Wachstums zeigen sich Analysten vorsichtig, nichtsdestoweniger stieg der Aktienkurs von Tandem am Dienstag um über 8%.

Tandem sieht vor allem Wachstum bei der Gruppe von Patienten mit Typ-2-Diabetes, einer Population, auf die der gesamte Diabetes-Technologiebereich allein aufgrund seiner Größe abzielt. Dabei sind Patienten mit Typ-2-Diabetes ein geringerer Wachstumstreiber für Insulinpumpenhersteller, da die meisten Patienten den Insulinspiegel normalerweise nicht so intensiv kontrollieren müssen wie Patienten mit Typ-1-Diabetes. Während der CGM-Hersteller Dexcom Patienten mit Typ-2-Diabetes zu einem wichtigen Wachstumstreiber für die Zukunft ausmacht, zeigen aktuelle Prognosen, dass der weltweite Markt für Insulinpumpen  für diese Patientengruppe bis 2027 von 5% auf etwa 15% wachsen wird – was angesichts der Größe des Marktes dennoch attraktiv genug ist für die Hersteller, die sich deshalb stärker auf die Expansion ihrer Produkte auf diese Gruppe konzentrieren werden, insbesondere gilt dies für Patch-Pumpen.

Fazit: Ein wichtiger Aspekt des Wachstums von Tandem wird die Einführung neuer Produkte sein, angekündigt ist auch eine Patch-Pump, die der Omnipod 5 von Insulet entsprechen soll. Das Produkt steckt aber noch in den Kinderschuhen. Insulet dagegen gab letzte Woche bekannt, dass die Zulassung von Omnipod 5 nicht vor dem ersten Quartal 2022 wahrscheinlich ist, nachdem das Unternehmen ursprünglich eine Entscheidung und Einführung der FDA für das erste Halbjahr erwartet hatte. Es wird aber erwartet, dass Insulet in den nächsten Jahren mit dem Marktwachstum Schritt halten wird, da sich immer mehr Patienten für AID-Systeme entscheiden.

Die kommende Pumpe von Insulet mit AID-Systemfähigkeit, der Omnipod 5, wird als ein Gerät gepriesen, das den Markt anführen und die allgemeine Akzeptanz von Pumpen steigern wird. Beide Unternehmen, Tandem und Insulet, konkurrieren mit Medtronic, dabei hat diese Firma weniger Marktspezifität, dafür aber viel mehr Kapital und Ressourcen.

DiaTec weekly – Dezember 10, 21