Vermutlich hängt der Zeitpunkt der Einführung dieses smarten Pens in Deutschland wohl davon ab, ob ein Medikamentenhersteller diesen Pen mit seinem Medikament (z.B. mit einem GLP-1) füllen und im deutschen Markt vertreiben wird, etwas, das vom Medikamenten-Verkaufspreis abhängt und natürlich von der Höhe der Erstattung. Es ist immer schwierig, Adhärenz-Faktoren bei solchen Kalkulationen zu berücksichtigen. Da Patienten jedoch immer mehr Medikamente verwenden, die injiziert werden müssen, eröffnet solch eine Vernetzung der Daten das Potenzial, das Diabetes-Management zu vereinfachen und sogar das Outcome der Patienten zu verbessern.
Mit YpsoMate On lassen sich Dosis und Zeitpunkt der Medikamentengabe nachverfolgen. Menschen mit Diabetes können damit ihre Insulingaben, aber auch ihre GLP-1-Applikationen automatisiert in einer App speichern. Die Daten werden per Bluetooth an das Smart-Phone transferiert und dort in besagte App abgelegt. Diese wird auch zur Dokumentation der Glukosewerte verwendet. Die Daten können an die Leistungserbringer (= das Diabetes-Team) weitergegeben werden, um ihnen einen Einblick in die Therapietreue der Patienten zu geben. Gerade wenn nur eine wöchentliche Injektion notwendig ist, besteht immer die Gefahr, dass Patienten diese vergessen oder nicht zeitgerecht spritzen. Deshalb erinnert die App die Patienten daran. Dies sollte zu einer Steigerung der Adhärenz führen und damit zu einer besseren Therapiequalität.
Aus therapeutischer Sicht ist der neue Smart-Pen ausgesprochen innovativ und passt in die allgemeine Ausrichtung von Ypsomed in Hinsicht auf eine vollständig integrierte Konnektivität.
Er kommt vorgefüllt – mit Insulin oder einem anderen injektionsfähigen Medikament – und enthält die komplette Injektion bei einmaliger Applikation. Er zudem verfügt über ein neuartiges Signal für das Ende der Injektion in Form eines kleinen grünen Lichts am Ende des Autoinjektors. Wenn eine Person mit der Injektion beginnt, blinkt das grüne Licht, bis die gesamte Medikamentenmenge abgegeben wurde.
Fazit: Dieser Smart Pen gehört zweifellos zu den „intelligenten“ Injektionstechnologien dieses Herstellers, ebenso wie die „SmartPilot YpsoMate Add-ons“. Dies ist eine wiederverwendbare Kappe, die über den Autoinjektor YpsoMate gestülpt wird und die Dosisverfolgung und den Datenaustausch über Bluetooth und Near Filed Communication-basierte Identifikation kompatibler Medikamente ermöglicht. Bei der Entwicklung des Smart-Pens wurden Gesichtspunkte der Nachhaltigkeit berücksichtigt, so besteht er aus nachhaltigen Materialien und aufgrund seines modularen Aufbaus können die Elektronik- und Kunststoffkomponenten leicht recycelt werden. Es ist erfreulich zu sehen, dass solche Aspekte von Herstellern mehr berücksichtigt werden.
DiaTec weekly – November 5, 21
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