Das hier untersuchte CKM-System wurde sowohl in vitro als auch am Menschen getestet. Der Sensor misst Betahydroxybutyrat (BHB) in der interstitiellen Flüssigkeit (ISF). Er basiert auf einer enzymelektrochemischen Technologie unter Verwendung von BHB-Dehydrogenase und erfordert nur eine retrospektive Kalibrierung, ohne dass weitere Anpassungen über 14 Tage erforderlich sind. Das CKM-System lieferte eine lineare Reaktion im Bereich von 0 bis 8 mM von BHB mit guter Genauigkeit.
Dieses CKM-System ermöglicht die automatische Erfassung von Informationen zu diesem Ketonkörper für das Diabetesmanagement, so kann die Entwicklung von Ketoazidosen bei Patienten mit Typ-1-Diabetes frühzeitig erkannt werden und für das Management solcher Zustände hilfreich sein. Es sind aber weitere Studien mit diesem CKM-System notwendig, um dessen Leistungsfähigkeit in verschiedenen Patientengruppen zu evaluieren und festzustellen, ob eine prospektive Kalibrierung bei der Herstellung zu der Unterstützung von Echtzeitmessungen erforderlich ist. In Zukunft könnte ein CKM mit einem CGM in derselben Sensorplattform integriert werden.
Insgesamt betrachtet entwickeln sich tragbare Sensorsysteme (Wearables) zu Schlüsselelementen der digitalen Gesundheitsrevolution, die die die Verwendung von Sensoren, Smartphones und Software umfasst. Wearables ermöglichen die Erfassung und Speicherung von wichtigen physiologischen Daten. Sie lassen sich kontinuierlich und in Echtzeit automatisch überwachen und ermöglichen es dem medizinischem Fachpersonal bei Bedarf zu reagieren.
Fazit: Aktuell erfolgt die Messung von Ketonkonzentrationen üblicherweise mit Urin- oder Blut-Keton-Teststreifen durchgeführt. Diese Messungen zeigen nicht das Einsetzen einer Ketose oder Ketoazidose an, sondern bestätigen, ob eine Ketose oder Ketoazidose bereits im Gange ist und ärztliche Hilfe erfordert. In der Praxis überprüfen Patienten nur selten ihre Ketonwerte, weil die entsprechenden Teststreifen zum Zeitpunkt des Bedarfs zur Hand sein müssen und die Blutuntersuchung eine bewusste Handlung des Patienten erfordert. In verschiedenen Szenarien, wie z. B. bei Ausfall der Insulinabgabe, Krankheitstage, geringe Kohlenhydrataufnahme, Verwendung von SGLT2-Inhibitoren oder Hochrisikopatienten wie Menschen mit Typ-1-Diabetes mit wiederkehrenden Ketoazidosen usw. würden die Patienten von einem CKM-System profitieren. Außerdem ermöglicht die kontinuierliche Überwachung ein Echtzeit-Verhaltensrückmeldung, um Behandlungs-Entscheidungen zu unterstützen. Die Messung von Analyten über Glukose hinaus kann relevante weitere Informationen für Entscheidungen zum Selbstmanagement liefern, wodurch die Häufigkeit und der Schweregrad von Ketoazidosen verringert werden könnten und vielleicht als Hilfsmittel zur Information derjenigen dienen, die eine ketogene Diät durchführen.
- Alva S, Castorino K, Cho H, Ou J. Feasibility of Continuous Ketone Monitoring in Subcutaneous Tissue using a Ketone Sensor. J Diabetes Sci Technol. 2021:19322968211008185.
- Zhang JY, Shang T, Koliwad SK, Klonoff DC. Continuous Ketone Monitoring: A New Paradigm for Physiologic Monitoring. J Diabetes Sci Technol. 2021:19322968211009860.
DiaTec weekly – Oktober 15, 21
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