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Es war sehr spannend zu sehen (virtuell natürlich), welche Ideen und Konzepte sich die Industrie hat einfallen lassen, um sich, ihre Produkte und ihren Service beim ADA vorzustellen. Hier kommen einige gelungene Beispiele:
Abbott
Abbott zeigte auf seinem virtuellen Stand die aktuellen Produkte FreeStyle Libre und FreeStyle Libre 2, der bei uns bereits gut verbreitet ist und mittlerweile in den USA ebenfalls zugelassen wurde.
Das virtuelle Angebot am Abbott-Stand spannte sich von klinischen Ergebnissen bis hin zu Möglichkeiten der Patientenfernüberwachung.
Als Besucher konnte man Termine planen, um mit einem Vertreter von Vertrieb oder Medical Affairs zu chatten und sich eine Reihe von Videos anzeigen lassen, z.B. wie man Alarme einrichtet, LibreView und LibreLinkUp verwendet und vieles mehr. Auch Partnerschaften im Diabetes-Ökosystem mit Bigfoot, Insulet, Novo Nordisk, Omada, Sanofi und Tandem stellte Abbott vor und gab mit einem kurzen Video Einblick in die Partnerschaft mit Omada.
Dexcom
Ziel des Dexcom-Stands war wohl, den Besuchern ein „authentisches“ Erlebnis in der Ausstellungshalle zu bieten – der Besucher konnte im Browser ein 3D-Modell des Dexcom-Standes umrunden!
Stark vertreten war das professionelle Einweg-CGM G6 Pro von Dexcom und bewarb „Echtzeit-Warnungen“ und „schnelle und einfache Einrichtung“.
Das G6 Pro ist das erste professionelle CGM, das über einen ungeblindeten (=Echtzeit-) Modus verfügt. Marketingmäßig konzentriert sich Dexcom weiterhin auf „keine Fingersticks“, „kein Scannen“ und „Echtzeit-CGM“.
Glooko
Glooko zeigte an seinem virtuellen Stand ein 6,5-minütiges Video-Front-and-Center (auf YouTube verfügbar) mit dem Titel „The Future of Telehealth“. Der Geschäftsführer (CEO) von Glooko, Russ Johannesson, begann seine Begrüßung von zu Hause aus, indem er feststellte, dass COVID-19 die Einführung von Telemedizin und Fernüberwachung um „zehn Jahre“ beschleunigt hat. Er skizzierte sieben wichtige Kriterien für effektive Telehealth-Lösungen:
Leicht zugänglich; kostengünstig; bequem zu verwenden; sich auf die Verbesserung der Qualität konzentrierend; regulatorische Anforderungen erfüllend; Wahrung der Sicherheit und Privatsphäre und Erstattungsmechanismen unterstützend. Glooko will die kognitiven Belastungen des Diabetes-Managements durch Automatisierungs- und KI-Tools reduzieren und hat dazu reale Ziele: Mit zunehmender Verbreitung neuer Tools und digitaler Therapeutika wird eine Plattform wie Glooko immer wertvoller, um reale Daten zu sammeln. Glooko wird mittlerweile in 4.700 Kliniken und Krankenhäusern in 26 Ländern mit 300.000 „aktiven Patienten“ im Monat eingesetzt.
Insulet
Der Stand von Insulet zeigte neue Services rund um Omnipod Virtual Care einschließlich der Möglichkeit des automatischen Hochladens von Daten über Insulet Provided Glooko und Omnipod DASH. Fernüberwachung mit den Apps Omnipod DISPLAY und VIEW soll in den USA über den Apothekenkanal erfolgen, was die Verschreibung erleichtert und den Papierkram reduziert. Ein schönes Bild kennzeichnete den virtuellen Stand: Die amerikanische Flagge mit Pods anstelle von Sternen wies auf eine Aktion hin, mit der Insulet „30 Tage Freiheit!“ geben will – eine Promotion für US-Patienten, die bis zum 31. Juli 2020 eine 30-tägige kostenlose Testversion von Omnipod DASH erhalten können.
LifeScan
Bei dem eleganten Stand von LifeScan wurde der Besucher durch eine Reihe von fünf Stationen geführt, in denen das Blutzuckermessgerät „OneTouch Verio Reflect“ vorgestellt wurde. Zur Erinnerung: Das Gerät bietet sowohl Messwerte als auch aktives Coaching, um Patienten bei der Kontrolle des Blutzuckers als Teil einer dreigliedrigen Strategie zu helfen: Anleitung; Einsicht und Ermutigung. Wenn beispielsweise ein Patient mit seinen Werten unter 70 mg/dl liegt, informiert die Anzeige des Messgeräts den Benutzer, eine Behandlungsstrategie anzuwenden. Wenn ein bestimmtes Muster einer Hyperglykämie festgestellt wird, stellt das Messgerät die Frage, ob sich etwas, z.B. ein gewohntes Verhalten geändert hat.
Das Gerät verwendet ein farbcodiertes Schema, das als ColorSure Dynamic Range Indicator bezeichnet wird, um Patienten zu informieren, wenn sie sich außerhalb des Bereichs befinden. LifeScan bietet zudem eine Webanwendung für Patienten, mit der Benutzer auf Bilder zugreifen können, in denen Diabetes-Trends und -Zahlen hervorgehoben werden (z. B. Blutzuckerspiegel, % Time in Range, Farbschemata). Ärzte haben eine eigene professionelle Web-App, in der sie Trends in großem Maßstab anzeigen können, z. B. durchschnittlicher Blutzucker, Sortierung nach demografischen Merkmalen, Patienten mit Hypoglykämie. Im vergangenen Monat startete die in New York ansässige Gewichtsverlust-App Noom ein digitales Pilotprogramm für Diabetes und Gewichtsverlust, bei dem ausgewählte LifeScan BGM-Benutzer freien Zugang zur One Touch Reveal-App (erhältlich im App Store und bei Google Play) und zum Diabetes-Management-Programm von Noom erhalten.
Medtronic
Die Teilnehmer der virtuellen Ausstellung von Medtronic wurden mit drei großen Schildern begrüßt: „Ergebnisse“, „Technologie“ und „Support“. Unter „Ergebnisse“ hebt Medtronic hervor, wie seine Produkte dazu beitragen, „wichtige Ergebnisse“ zu verbessern, das sind Lebensqualität, Verringerung der Belastung und Versorgung von Benutzer und HCPs mit Informationen. Beworben wurde auch die neue FDA-Zulassung für eigenständiges Guardian CGM und die prädiktiven Warnungen für hohe und niedrige Glukosewerte. Ein kurzes Video über Guardian Connect gab einen ersten Einblick in die neue aktualisierte Version der Guardian Connect-App, die voraussichtlich „in diesen Sommer“ erscheinen wird. Das Update fügt anpassbare Warnungen (verschiedene Warnungseinstellungen für Nacht- und Tagesstunden), einstellbare Warnungsvolumina und einen neuen Einrichtungsassistenten hinzu. Ebenfalls im Abschnitt „Ergebnisse“ wurden „über 250.000″ Benutzer für die 670G angegeben.
Im Bereich „Technologie“ stellte Medtronic vier Produktlinien vor: Pumpensysteme, MDI-Lösungen (Guardian Connect CGM und i-Port Advance Injection Port), Infusionssets und Software. In diesem Abschnitt fiel besonders die Grafik „Was ist Zeit in Zielbereich?“ auf. Gemeint ist natürlich die Time-in-Range (TiR), die die neuen Konsensrichtlinien aufnimmt und dabei feststellt, dass eine Erhöhung der TiR um 4% zu 15 zusätzlichen Tagen pro Jahr führt, in denen der Blutzuckerspiegel im Normbereich liegt. Schließlich wirbt Medtronic im Bereich „Support“ für „Unterstützung, auf den Sie zählen können!“ Hier fanden sich Videos zur Telehealth, finanzielle Hilfsprogramme für Patienten, virtuelle Patientenschulungen, Möglichkeiten für Bestellungen, medizinische Ausbildungsprogramme von Medtronic und die unternehmensweite Reaktion auf COVID-19.
DiaTec weekly – Jun 26, 20
Bild Quelle: https://www.closeconcerns.com/ vom 25. Juni 2020