Die amerikanische Stiftung „Breakthrough T1D (ehemals JDRF)“ hat reichlich Geld und das erklärte Ziel, mit einer Vielzahl von Forschungsprojekten Durchbrüche bei Typ-1-Diabetes zu beschleunigen. Dr. Aaron Kowalski zeigte beim DTM aktuelle Forschungsinitiativen in drei Bereichen: Prävention, bessere Behandlungsmöglichkeiten und Heilung von Diabetes. Besonders Letzteres scheint durch hochmoderne Zelltherapien und aus Stammzellen gewonnene Inselzellen wieder wahrscheinlicher geworden zu sein. Diese Ansätze haben das Potenzial, auch bei Patienten mit manifestem Typ-1-Diabetes wieder einen normalen Glucosespiegel herzustellen. Nichtsdestoweniger bleibt die Notwendigkeit einer chronischen Immunsuppression herausfordernd.
Die Stiftung unterstützt gleich mehrere Forschungsprojekte, die Lösungen für die Inselzellen zu entwickeln: 1. Verkapselung; 2. Gerüstbau; 3. Immunmodulation und 4. Genbearbeitung. Aaron Kowalski geht davon aus, dass Zelltherapien mit Immunsuppression noch in diesem Jahrzehnt von der FDA zugelassen werden könnten, als konkreten Zeitrahmen nannte er 2027-2028.
Auch wenn die Möglichkeit einer Heilung von Typ-1-Diabetes Priorität hat, will die Stiftung in der Zwischenzeit Technologien für das Diabetesmanagement weiter vorantreiben. Dazu gehören kombinierte Systeme für die kontinuierliche Glucose- und Ketonüberwachung (CGM-CKM), benutzerzentrierte Insulinpumpen, kombinierte Pumpen-CGMs sowie AID-Systeme mit vollständiger Automatisierung rund um die Mahlzeiten. Besonders letztere Systeme benötigen noch etwa 2-3 Jahre bis zur Markteinführung, haben aber das Potential, die Belastung durch die Notwendigkeit von manuellen Boli-Eingaben bei Mahlzeiten deutlich zu verringern.
Die Stiftung Breakthrough T1D hat im vergangenen Jahr rund 100 Mill. Dollar für die T1D-Forschung investiert. Aktuell verfügt sie über einen Risikokapitalfonds, der in 40 Unternehmen investiert hat und die alle darauf ausgerichtet sind, Innovationen schnell auf den Markt zu bringen. Breakthrough T1D pflegt enge Beziehungen zu Zulassungsbehörden sowohl in den USA als auch weltweit, damit neue Therapien rasch zugelassen und zugänglich werden.
Fazit: Kowalski wies in seinem Vortrag auf mehrere offene Finanzierungsmöglichkeiten hin, um Forschung und Innovation in der Behandlung von T1D zu beschleunigen und lädt ausdrücklich Forschende zur Zusammenarbeit mit Breakthrough T1D ein. Wer also gute Ideen hat, sollte sich dort melden!
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