Ziel der translationalen Medizin ist es, Erkenntnisse und Ergebnisse aus Forschung und Praxis in die klinische Anwendung zu überführen. Dieses Konzept gibt es bereits seit längerem und es ist bekannt als „from bench to bedside“ – vom Labortisch zum Patientenbett. Verschiedene Disziplinen, Ressourcen und Formen von Expertise und technischem Wissen aus dem Forschungslabor, der klinischen Praxis und der Wissenschaft sollen zusammengeführt werden, um Prävention, Diagnose und Behandlung bei Diabetes zu entwickeln und zu verbessern.
Für das DCB ist dies ein zentrales Anliegen und der Fokus liegt auf interdisziplinären Forschungsprojekten und Technologiegründungen. Dafür werden Wissenschaftler und Start-ups unterstützt und gefördert sowie eigene Forschungsgruppen aufgebaut. Damit sollen Erkenntnisse effizient und erfolgreich in klinische Anwendungen überführt werden und als Produkte zur Marktzulassung kommen. Die Forschungsplattform – die „Translational Diabetes Research Facility“ ist für Projekte in früheren Entwicklungsphasen gedacht, die Technologieplattform – die „Technology Transfer Platform“ – dagegen für Projekte und Aktivitäten in den späteren Phasen der Translation.
Gerade im Bereich der Diabetes-Technologie werden vom DCB eine Reihe von Projekten unterstützt, die Probleme in folgenden Bereichen lösen sollen: AID-Systeme und biologische Feedback, Sensoren und Smart-Monitoring, Applikationssysteme, Ernährung und Metabolismus (www.dcberne.com/de/). Für diese Forschungsbereiche wurden nicht nur vier Positionen für Professoren etabliert, es gibt auch ausreichende finanzielle Förderung dafür und auch andere Projekte sollen über einen längeren Zeitraum hinweg finanziert werden. Das DCB ist eine Stiftung, die von dem früheren Besitzer von Disetronic mit ausreichenden Ressourcen versehen ist.
Hinzu kommt die Zusammenarbeit des DCB mit anerkannten Partnern in der Schweiz sowie ein gutes Netzwerk in die Start-up-Szene hinein. Dazu zählt die Abteilung für Diabetologie, Endokrinologie, Ernährungsmedizin und Metabolismus an der Universitätsklinik Inselspital und der Universität Bern, dort gibt es seit längerem ein hochaktives Zentrum im Bereich Diabetes-Technologie. Neben dieser akademischen Zusammenarbeit wird eng mit dem Schweizer Institut für Translationale und Entrepreneurial_Medizin in Bern („sitem“) kooperiert, dies ist eine non-profit Public-Private-Partnership.
Aktuell ist das DCB nun eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm (IfDT) eingegangen. Das IfDT zählt bekanntlich zu den international bekannten Stellen in Deutschland im Bereich Diabetes-Technologie. Die Publikationen des IfDT in den letzten 20 Jahren haben Standards bei der Bewertung von Blutglucose-Messsystemen, CGM-Systemen und Insulinpumpen gesetzt. Diese Expertise passt gut zu dem DCB und dessen Aktivitäten.
Bei Interesse kann ein Projektvorschlag an das DCB gesandt werden. Dort wird geprüft, ob eine Unterstützung gewährt werden kann oder nicht. Alle Projekte sollen dazu beitragen, Menschen mit Diabetes eine einfachere und effizientere Möglichkeit zu bieten, sich selbst zu behandeln und ihre Behandlungsziele im Alltag zu erreichen. Geförderte Projekte erhalten die nötige Unterstützung, um die Herausforderungen der klinischen Anwendung und der Marktzulassung erfolgreich zu bewältigen können. Formulare für die Einreichung von Projektideen können hier heruntergeladen werden.
DiaTec weekly – April 16, 21
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