Die Studie „Associations of bolus insulin injection frequency and smart pen engagement with glycaemic control in people living with type 1 diabetes“ hat untersucht, ob sowohl die Häufigkeit der Injektion von Bolusinsulin als auch die Verwendung eines Smart Pens mit Veränderungen/Verbesserungen bei der glykämischen Kontrolle verbunden sind. Es wurden reale Daten von 1.194 Erwachsenen, alle älter als 18 Jahre mit Typ-1-Diabetes analysiert, die mit dem Smart Pen NovoPen 6 von Novo Nordisk A/S, Dänemark zur Verabreichung von Bolusinsulin (ultra-raschwirkendes Insulin aspart oder Insulin aspart) verwendeten und ein CGM-System nutzten. Die Intensität der Nutzung des Smart-Pens wurde durch die Anzahl der Tage charakterisiert, an denen in den vergangenen 14 Tagen Daten aus dem Pen hochgeladen wurden.
Die Studie war eine retrospektive, observationale, Real-World-Studie, wobei die Daten in verschiedenen Kliniken in ganz Europa (Österreich, Dänemark, Finnland, Deutschland, Norwegen, Spanien, Schweden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich) von März 2021 bis August 2022 erhoben wurden. Die teilnehmenden Länder wurden auf der Grundlage der Verfügbarkeit des Smart-Pens zum Zeitpunkt der Analyse ausgewählt.
Hier die Ergebnisse: Die Anzahl der täglichen Bolus-Injektionen war signifikant mit der Zeit im Zielbereich (TiR; 3,9-10,0 mmol/L [70-180 mg/dL]; P<0,0001) verbunden. Patienten, die im Durchschnitt drei Bolus-Injektionen pro Tag applizierten, hatten eine Wahrscheinlichkeit, eine TIR von >70% zu erreichen, von 11%. Allerdings war der Prozentsatz der TiR an Tagen, an denen diese sich eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Injektionen verabreichten, geringer. Die beobachtete durchschnittliche Anzahl der täglichen Bolus-Injektionen lag bei der Studienpopulation niedriger als die optimale Anzahl, die zum Erreichen der Blutglucoseziele erforderlich war (4,8 Injektionen gegenüber 6-8 Injektionen). Insgesamt betrachtet war die Anwendung eines Smart Pen mit einer signifikant verbesserten TiR verbunden.
Fazit: Es ist nicht überraschend, dass die Glucosekontrolle in Zusammenhang mit der Häufigkeit der täglichen Bolusinsulininjektion und dem Einsatz eines Smart-Pens steht. Ein Behandlungsschema, das sowohl eine optimale Bolus-Injektionsstrategie sowie eine effektive Smart-Pen-Nutzung kombiniert, kann die glykämische Kontrolle bei Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes verbessern.
Allerdings zeigen die jüngsten Auswertungen des dt-reports, dass Smart-Pens bisher wenig verwendet werden. Wir werden sehen, ob Auswertungen wie diese dazu beitragen können, ob sich dies ändert.
- Hellman J, Hartvig NV, Kaas A, Moller JB, Sorensen MR, Jendle J. Associations of bolus insulin injection frequency and smart pen engagement with glycaemic control in people living with type 1 diabetes. Diabetes Obes Metab. 2024;26(1):301-10. Epub 20231105. doi: 10.1111/dom.15316. PubMed PMID: 37926903.
diatec weekly – März 15, 24
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