Ein Gastbeitrag von Diana und Ralph Droßel
Die Insight hat 3 Benutzerprofile: 1. Standard, 2. Akustisch (für sehbehinderte und blinde Menschen), 3. Vermindert (für Hörbehinderte Menschen, die die Töne in einer anderen Frequenz hören). Für Menschen, die selber gut sehen oder hören, ist es nicht einfach, sich in deren Lage zu versetzen. Unsere Nutzerführung geht davon aus, dass ein Blinder mit dieser Pumpe umgehen möchte, was deutlich auch Lebensqualität bringt. Dabei wird jede einzelne Bedienoption der Pumpe betätigt und sucht nach Lösungen, wie man die entsprechenden Punkte, die nicht ganz klar sind, gut beschreibt. Dabei ist dies nur eine Nutzerführung und eine Schulung zur Nutzung der Pumpe sollte vorher erfolgt sein. Der Text ist wie folgt gegliedert:
Teil 1: Alles zur Pumpe im Überblick
Teil 2: Jeder einzelne Schritt im Menü ins Detail erklärt
Teil 3: Ampullen-Wechsel und Schlauch-Befüllung
Für die Nutzung der Insight im Rahmen eines AID-Systems sind Teil 3 und 4 die Wichtigsten. Wenn der Nutzer den Reservoir-Wechsel eigenständig durchführen kann und z.B. das Infusionsset über die App (z.B. bei OPEN APS) füllen kann, braucht der Nutzer fast nichts an der Pumpe selbst zu machen.
Fazit: Diabetes-Technologie und die verfügbaren Medizinprodukte erleichtern die Diabetestherapie für die Patienten mit Diabetes enorm. Dabei sollte aber immer berücksichtigt werden, dass es nun mal Nutzergruppen mit speziellen Ansprüchen an die Handhabung gibt. Barrierefreiheit verlangt nicht mehr Aufwand bei der Programmierung der Systeme, insbesondere unter den Betriebssystemen von Apple, Google und Microsoft und deren Zulassung, um die Belange adäquat abzudecken. Wieso aber werden immer kommerzielle Interessen vorgeschoben, um das nicht zu tu? Um zu kaschieren, dass man gedankenlos war? Wenn diese Nutzergruppen nicht frühzeitig bei der Entwicklung z.B. einer neuen Insulinpumpe involviert werden, dann wird es auch in Zukunft schwierig, ihre Ansprüche zu berücksichtigen. Es sind nun mal eher junge Ingenieure, die die Produkte entwickeln und designen und sie können sich schlecht in die Probleme eines Menschen hineindenken, der kleine Zahlen auf einem Display nicht mehr lesen oder fummelige kleine Bedienknöpfe nicht drücken kann. Dabei gibt es rechtlich klare Vorgaben von der WHO – und diese wurden im Jahr 2009 von der Bundesrepublik 2009 ratifiziert – um die Bedürfnisse von Minderheiten zu berücksichtigen. Im Prinzip müsste eine Musterklage angestrebt werden, um dazu eine geltende Rechtgrundlage zu schaffen.
Diana und Ralph Droßel
DiaTec weekly – Februar 04, 22
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Mit freundlichen Grüßen
Sehr lesenswerter Beitrag und Diana und Ralph Droßel bringen es in ihrem Fazit genau auf den Punkt: alle Medizinprodukte in der Diabetestherapie müssen gemäß den Vorgaben der WHO endlich bedienfreundlicher werden. Nur so kann eine selbstbestimmte und selbstständige Therapie unabhängig von weiteren körperlichen Einschränkungen und bis ins hohe Alter gelingen.
Ein guter Ansatz, aber ganz ehrlich, ich als blinder Mensch würde auf Signaltöne in dieser Art nicht vertrauen. Wenn ich z. B. unterzuckert bi, bekomme ich da doch nichts wirklich mit. Warum baut man nicht endlich mal eine gute Pumpe mit Sprachausgabe? Ich trage eine AppleWatch, da muss es doch auch möglich sein einer Pumpe das sprechen beizubringen. Übrigens ist auch die Kommentarfunktion nicht so ganz barrierefrei. 😉 Bitte in Zukunft mehr solche Beiträge!