Zur Messung von Ketonkörpern verwenden Patienten mit Diabetes üblicherweise Urinteststreifen. Die Start-Up-Company „Readout Health“ bringt nun in den USA einen Keton-Atemmonitor auf den Markt: Unter dem Produktnamen BIOSENSETM ermöglicht dieses Gerät schnelle Ketonmessungen in der Ausatemluft; der Nutzer muss nur auf Start drücken und in das Gerät pusten, um seinen ACE-Wert zu erhalten. Die Ketonkonzentrationen werden in ACE-Einheiten (auf einer Skala von 0-40; 1 ACE= 1,0 mmol/l Beta-Hydroxybutyrat) angeben. Das Gerät kostet knapp 300 Dollar und für die jährliche Neukalibrierung des Sensors werden jeweils 30 Dollar fällig.
Das Gerät ist ca. 10 cm lang und kann unbegrenzt viele Ketonmessungen durchführen, deren Ergebnisse direkt auf dem Gerät gespeichert und angezeigt werden – mit der Option, die Daten über Bluetooth auf eine mobile Anwendung zu übertragen. Diese mit dem System verknüpfte App speichert die Messergebnisse und liefert Informationen über die aktuelle Ketose bei mehrfachen Messungen und zeigt gleichzeitig wöchentliche, monatliche und jährliche Trends auf.
Solch ein Messsystem kann zusätzliche Daten für Patienten mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes liefern, insbesondere wenn sie die Ketosewerte im Zusammenhang mit Sport oder Glukoseverläufen aus den CGM-Systemen verknüpfen wollen. Eine einfache und schnelle Messung ist auch für Patienten von Interesse, die SGLT-2-Inhibitoren verwenden. Das Gerät kann auch als „Lifestyle-Hilfe“ genutzt werden, wenn man über eine ketogene Ernährung Gewicht verlieren will.
Daten von klinischen Studien mit diesem System wurden noch nicht publiziert, die bereits vorliegenden Daten einer kleinen klinischen Studie (n=19), bei der allerdings nur ein Patient mit Typ-2-Diabetes und die anderen Teilnehmer an der ketogenen Diät teilnahmen, zeigen, dass dieses Gerät im Vergleich zu einem anderen wiederverwendbaren Atemketonanalysegerät (KETONIX) eine gute Genauigkeit auch im Bereich niedriger Ketonkonzentrationen aufweist, damit kann das BioSense-Gerät auch für klinische Studien verwendet werden.
Unser Fazit: Wir haben leider keine Informationen dazu finden können, ob und wann dieses System nach Europa kommt. Spannend ist dennoch, was es immer wieder an neuen technischen Lösungen auch für solche Aspekte der Diabetestherapie gibt.
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DiaTec weekly – Jan 17, 20