Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE setzen sich seit langem für einen sogenannten nationalen Diabetesplan ein und fordern die Bundesregierung auf, schnellstmöglich einen solchen „Nationalen Diabetesplan“ in Deutschland zu entwickeln. Dieser sollte die wichtigsten Organisationen, Institutionen und Patientenverbände einbeziehen, die für Prävention, Versorgung und Forschung im Bereich Diabetes in Deutschland verantwortlich sind. Damit sollen die Koordination und Kooperation dieser Organisationen, Institutionen und Verbände optimiert werden, um gemeinsam die Versorgung von Menschen mit Diabetes in Deutschland zu verbessern.
Er sollte daher als Koordinierungs- und Kooperationsprogramm konzipiert werden, das vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) unter Einbeziehung aller relevanten Organisationen und Akteure entwickelt und umgesetzt wird. Vorbild für einen Nationalen Diabetesplan könnte dabei der Nationale Krebsplan sein.
2020 hat der Bundestag einen Antrag für eine nationale Präventionsstrategie auf den Weg gebrachte. In Dänemark wurde 2003 ein Nationale Diabetesplan verabschiedet. Das Ziel eines Nationalen Diabetesplans in Deutschland ist das gleiche wie bei unseren dänischen Nachbarn: Er soll die Grundlage schaffen, um sowohl die Prävention und Früherkennung von Diabetes als auch die Versorgung von Menschen mit Diabetes zu verbessern.
Deshalb haben wir Sie im September nach Ihrer Meinung gefragt: »Welchen Effekt wird ein nationaler Diabetesplan in Deutschland auf die Versorgung von Menschen mit Diabetes haben?«
Die Frage wurde von 636 Personen beantwortet, davon waren 582 Menschen mit Diabetes, 25 Angehörige und 29 BehandlerInnen. 49,2 Prozent der Befragten waren Frauen, die Teilnehmenden waren zwischen 19 und 87 Jahren alt, das mittlere Alter betrug 56,6 Jahre. 76,3 Prozent der Menschen mit Diabetes haben einen Typ-1-Diabetes, 23,7 Prozent einen Typ-2-Diabetes, im Mittel leben sie seit 26,7 Jahren mit ihrem Diabetes.
Bei den Antworten zur Frage des Monats September fällt auf, dass BehandlerInnen einen größeren Effekt durch einen Nationalen Diabetesplan erwarten – im Vergleich zu den Angehörigen und Menschen mit Diabetes (BehandlerInnen 31,0 %, Angehörige 20,0 %, Menschen mit Diabetes 17,7 %). Dies passt auch zu deren Erwartung auf keinen Effekt, da keine der BehandlerInnen die Antwortmöglichkeit „kein Effekt“ gewählt hat.
Es wird deutlich, dass die BehandlerInnen den Nationalen Diabetesplan als Grundlage betrachten, um sowohl die Prävention und Früherkennung von Diabetes als auch die Versorgung von Menschen mit Diabetes zu verbessern. Die Einschätzung eines mittleren Effekts zeigt eine ähnliche Meinung in den drei Gruppen auf, was auf eine mögliche Unentschlossenheit hinsichtlich des Nationalen Diabetesplans hinweisen könnte (Menschen mit Diabetes 34,4 %, Angehörige 36 %, Behandelnde 31 %). Der relativ hohe Anteil der Menschen, die keinen oder nur einen kleinen Effekt erwarten, kann auch darauf hindeuten, dass mehr Aufklärungsarbeit hinsichtlich eines nationalen Diabetesplans notwendig ist; z.B. über dessen Zielsetzung, konkreten Umsetzung und der möglichen Effekte.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrzahl der Menschen mit Diabetes, Angehörige und BehandlerInnen durchaus einen positiven Effekt eines Nationalen Diabetesplans erwarten. Es lohnt sich also dieses Ziel weiter zu verfolgen und dafür zu werben, dass es in der Politik weiter vorangetrieben wird. Die Ergebnisse legen aber auch nahe, dass die Hintergründe und Zielsetzung eines nationalen Diabetesplans klarer vermittelt werden sollten. Wir sind sehr gespannt auf die weitere Entwicklung und hoffen, dass wir mit unserem Ergebnis einen positiven Beitrag dazu leisten konnten.
Nun noch die Frage des Monats Oktober und auch wenn der bereits fortgeschritten ist, lohnt es sich noch, die Frage des Monats Oktober zu beantworten:
Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) sind in Deutschland ein wachsendes Problem. Betroffen sind sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche. Bei den Erwachsenen sind mehr als die Hälfte übergewichtig, knapp ein Viertel leidet an Adipositas. Bei Kindern und Jugendlichen sind 15 Prozent der Drei- bis Siebzehnjährigen übergewichtig und sechs Prozent sogar adipös – Tendenz steigend. Übergewicht im Kindes- und Jugendalter ist besonders problematisch, weil übergewichtige Kinder meist auch als Erwachsene übergewichtig bleiben. Sie haben dann ein erhöhtes Risiko für Krankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die Zuckersteuer wurde in Deutschland mit Wirkung vom 1. Januar 1993 im Hinblick auf den Binnenmarkt der Europäischen Gemeinschaft abgeschafft, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Im Jahr 2018 wurde von der damaligen Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) die „Nationale Reduktionsstrategie“ für Fertiglebensmittel ins Leben gerufen.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt den Regierungen, zuckerhaltige Getränke mit einer Sondersteuer von mindestens 20 Prozent zu belegen. Eine Zuckersteuer oder andere Abgaben auf stark zuckerhaltige Getränke oder Lebensmittel sind von der Bundesregierung derzeit aber nicht geplant.
Deshalb möchten wir Sie mit der Frage des Monats im Oktober nach Ihrer Meinung fragen:
»Was halten Sie von einer „Zuckersteuer“, Erhöhung der Steuer auf stark zuckerhaltige Produkte, z. B. auf Limonade?«
https://dialink-diabetes.rogsurvey.de/html/survey.htm?n=fidam/FDM_Oktober2023&ref=newsletter
Das Fidam-Team und wir danken für Ihre Antwort.
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