Sie suchen eine diabetologische Einrichtung, in der Sie Ihren Diabetes behandeln lassen möchten, vielleicht eine Klinik oder eine diabetologische Schwerpunktpraxis? Achten Sie bei der Suche nach einer Einrichtung auf bestimmte Zertifizierungen oder haben Sie darauf geachtet?
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft DDG hat sogenannte Qualitätssiegel eingeführt, die die Qualität einer Einrichtung widerspiegeln sollen. Zertifizierte Praxen und Kliniken stehen für eine evidenzbasierte Patientenversorgung und die Einhaltung hoher leitlinienkonformer Qualitätsstandards. Die Zertifikate der DDG bieten Menschen mit Diabetes mellitus und möglichen Folge- und Begleiterkrankungen eine qualitätsbasierte Orientierung bei der Suche nach der passenden Behandlungseinrichtung.
Es gibt unterschiedliche Qualitätssiegel, zum einen in der klinischen Versorgung als auch in der ambulanten Versorgung. In der klinischen Versorgung sind dies die Siegel „Klinik mit Diabetes im Blick DDG“ und „Diabetes Zentrum DDG“ in der ambulanten Versorgung „Diabetes Zentrum DDG“ und „Diabetes Exzellenz Zentrum DDG“. Hier gibt es jeweils bestimmte Voraussetzungen, um diese Siegel zu erhalten, wie z.B. welches Personal vorgehalten werden kann, wie viele Patienten mindestens in einer Einrichtung behandelt werden, ob eine Fußambulanz vor Ort ist und ob es Kooperationen mit PsychologenInnen gibt.
Deshalb haben wir Sie im März nach Ihrer Meinung gefragt: »Kennen Sie die Qualitätssiegel der DDG?«
Die Frage wurde von 815 Menschen mit Diabetes beantwortet, 47,2% der Befragten waren Frauen. Die Teilnehmenden waren zwischen 19 und 87 Jahren alt, das mittlere Alter betrug 58,1 Jahre. 76,4% der Menschen mit Diabetes haben einen Typ-1-Diabetes, 23,6% einen Typ-2-Diabetes, im Mittel leben sie seit 27,4 Jahren mit ihrem Diabetes.
Die Ergebnisse der Frage des Monats März zeigen, dass die Mehrheit der Menschen mit Typ-1-Diabetes (69,0%) und Typ-2-Diabetes (77,0%) die Qualitätssiegel der DDG nicht kennt. Nur 31% der Menschen mit Typ-1- Diabetes und 23% der Menschen mit Typ-2- Diabetes kennen die Qualitätssiegel der DDG. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass sich Menschen mit Typ-1-Diabetes etwas intensiver mit den Qualitätssiegeln auseinandergesetzt haben. Möglicherweise haben sie bei der Suche nach einer Einrichtung stärker auf bestimmte Zertifizierungen geachtet als Menschen mit Typ-2-Diabetes.
Dennoch zeigen die Ergebnisse insgesamt, dass Menschen mit Diabetes die Qualitätssiegel eher nicht kennen und bei der Suche nach einer Einrichtung nicht darauf achten.
Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass die DDG die Qualitätssiegel für Menschen mit Diabetes deutlicher kennzeichnen und mehr Werbung dafür machen muss, um sie als Qualitätskriterium bei der Suche nach einer Einrichtung zu nutzen.
Abschließen noch die Frage des Monats April, diesmal gemeinsam mit diabetesDE:
„Während Menschen mit Typ-1-Diabetes in den sozialen Medien gut vernetzt sind und mit BloggerInnen und InfluencerInnen in der Online-Community eine große Sichtbarkeit haben, ist es um die Menschen mit Typ-2-Diabetes in den sozialen Medien eher ruhig. Zu groß ist bei vielen die Scham vor Schuldzuweisung und Stigmatisierung. Das Vorurteil, man sei selbst schuld an der Erkrankung, hält sich hartnäckig, viele fühlen sich daher von der Politik mit ihren Bedarfen und Bedürfnissen im Stich gelassen.
Darum haben wir die Awareness-Kampagne #SagEsLaut gestartet, die Menschen mit Typ-2-Diabetes mehr Sichtbarkeit geben soll.“
Auch wenn Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes unterschiedliche Krankheiten sind, gibt es doch viele Gemeinsamkeiten. Im April möchten wir Sie gemeinsam mit diabetesDE um Ihre Meinung bitten:
»Was könnte Ihrer Meinung nach den Austausch und das gegenseitige Verständnis zwischen Menschen mit verschiedenen Diabetes-Typen am meisten stärken? «
- Gemeinsame Veranstaltungen
- Persönliche Treffen, z.B. gemischte Stammtische
- Nettere Umgangsformen, z.B. in den sozialen Medien oder auf Online-Plattformen
- Kampagnen, die sich an alle Menschen mit Diabetes richten, wie #SagEsLaut #SagEsSolidarisch
- Mehr Fokus auf die Gemeinsamkeiten in der Medienberichterstattung
- Abbau von Vorurteilen, z.B. durch mehr Aufklärung in den Schulen
- Gemeinsame politische Forderungen für eine bessere Versorgung
Hier geht es zur Frage des Monats
Danke für Ihre Antworten, wir zeigen Anfang Mai dann die Ergebnisse.
diatec weekly – April 12, 24
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