Anfang März veröffentlichte Dexcom seinen aktuellen Sustainability-Report, bereits der fünfte zum Thema Nachhaltigkeit. Ganz neu ist dieses Thema also nicht, aber es wird zunehmend ernster genommen, wohl auch auf Druck der Patienten und der Politik.
Der Report hat eine Länge von gut 80 Seiten (also nicht ausdrucken!) und beansprucht als PDF einen Speicherplatz von 21 MegaByte (dexcom-annual-sustainability-report-march-2024.pdf (q4cdn.com)). Dexcom zeigt damit seine Bemühungen um ökologische Nachhaltigkeit zur Bekämpfung des Klimawandels mit einer Verpflichtung zur Einhaltung von Emissionszielen sowie der fortgesetzten Fokus auf die vier Werte des Unternehmens: „Zuhören, groß denken, verlässlich sein und mit Integrität dienen“.
Auf dem Titelblatt lächeln ein Mädchen und seine Mutter den Betrachter an, beide sind „People of Color“. Blättert man auf, kommt zunächst ein gutes Vorwort von Kevin Sayer, dem CEO von Dexcom, indem er betont, dass und wieso das Thema Nachhaltigkeit von Dexcom so wichtig genommen wird und wie die Firma es umsetzen will. Die Firma hat dazu ein eigenes und hochrangig besetztes Steuerungs-Committee eingerichtet und ein Kreislaufwirtschaftsmodell in seine Geschäftstätigkeit integriert. Dieses Modell umfasst sechs Komponenten, die sicherstellen sollen, dass Umweltauswirkungen und Nachhaltigkeit bei jedem Schritt der Produktherstellung berücksichtigt werden: Von der Produktkonzeption bis hin zu Recyclingmöglichkeiten am Ende der Lebenszyklus eines Produktes. Das Modell besteht aus den Schritten:
- Konzept
Produkte zirkulär gestalten, um Abfall zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. - Beschaffung
Einkauf nachhaltiger Materialien und Reduzierung des Rohstoffverbrauchs. - Betrieb
Minimierung der Umweltauswirkungen des firmenbedingten Fußabdrucks. - Vertrieb
Suche nach effizienten Transportmitteln und Optimierung der Fahrzeugauslastung im gesamten Vertriebsnetz. - Verwendung
Versorgung der Kunden mit nachhaltigen, leistungsstarken Produkten. - Ende des Lebenszyklus
Suche nach Möglichkeiten der Wiederverwendung oder des Recyclings.
Das Unternehmen hat seine Versandrouten mittels einer neuen Transport- und Distributionssoftware optimiert, um die Treibhausgas-Emissionen, die mit jeder Lieferung verbunden sind, besser zu überwachen und systematisch zu verringern. Ein anderer Aspekt ist die Verbesserung der Energieeffizienz und die Überwachung der Wassernutzung mit dem Ziel einer relevanten Einsparung dieser Ressourcen. Im Bereich des Abfallmanagements wurde „One Dexcom“ eingeführt, um die Abfälle des Unternehmens zu reduzieren, was neben Hausmüll, Kantinenabfälle, Verpackungsmaterialien, Produktionsabfälle und persönliche Schutzausrüstung umfasst. Es gibt bereits eine im Jahr 2022 gestartete Initiative zur Wiederverwertung der Kunststoff-Applikatoren für die Glucosesensoren der CGM-Systeme. Darüber hinaus verwendet Dexcom ein System der Abfallhierarchie, um eine Reduzierung der Abfälle mit den größten Auswirkungen auf die Umwelt zu erreichen. Weiterhin erforscht das Unternehmen neue Initiativen, um die Verwendung gefährlicher Stoffe bei den Herstellungsprozessen zu reduzieren.
Dieser Nachhaltigkeits-Bericht von Dexcom unterstreicht auch das Engagement des Unternehmens für das Feedback der Nutzer als Motor der Produktentwicklung. So sind im Jahr 2023 neun Software-Updates für das G7 auf den Markt gebracht zu haben, um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern. Dazu gehören ein vereinfachter Prozess zur Einrichtung eines Kontos per SMS, flexiblere Funktionen zur Anpassung und Stummschaltung von Alarmen sowie eine um 80% verkürzte Wiederverbindungszeit.
Und zum Thema Frauen und Gleichberechtigung: In Bezug auf die Entgeltgleichheit haben weibliche Angestellte ohne Führungsaufgaben weltweit 99,9% des Gehalts von Männern in vergleichbaren Positionen.
Fazit: Dieser aufwändig gemachte Bericht beeindruckt durch die umfassende Art und Weise, mit der dieses Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit behandelt. Der Schwerpunkt liegt auf der Ausweitung des Zugangs zu CGM, der Förderung von Diversität, Gerechtigkeit und Inklusion sowie der ökologischen Nachhaltigkeit.
Nebenbei bemerkt, wer sich für dieses Thema interessiert, dem sei das Positionspaper der Arbeitsgemeinschaft Diabetes, Umwelt und Klima (AG DUK) der DDG empfohlen, es wurde aktuell in der Zeitschrift Diabetologie und Stoffwechsel publiziert.
diatec weekly – April 19, 24
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