Dexcom macht Werbung für den G7 beim Super Bowl: Es ist DAS Großereignis im Jahr und fast die gesamte Nation sitzt geschlossen vor den Fernsehern, wenn er früh im Jahr stattfindet – der „Super Bowl“. Alles ist Superlativ – vom Auftritt der Mannschaften über Superstars in der Halbzeitpause bis hin zu den Werbeblöcken, denn hier wird so richtig zugelangt. Wenn man also viel Aufmerksamkeit für sein Produkt erreichen will, dann ist das Endspiel der amerikanischen Football-Liga dafür optimal. Die Kosten dafür sind „beachtlich” und liegen bei etwa 6 bis 7 Millionen Dollar für einen 30 Sekunden-Spot, aber die Reichweite auch! Hunderte von Millionen Menschen im In-und Ausland sehen die Werbung und dabei werden auch viele sein, die an Diabetes erkrankt sind.
In den USA bereitet Dexcom aktuell die Markteinführung des G7 vor, da ist dies schon eine Gelegenheit. Dexcom wird sich den „Return of Investment” sehr genau angeschaut haben, es gab es eine vergleichbare Aktion schon mal für den G6 vor zwei Jahren. Nick Jonas, ein netter junger Mann mit Typ-1-Diabetes hat den G7 im Februar 2023 in der zweiten Hälfte des Spiels in einem der Werbeblöcke in aller Kürze präsentiert und zwar mit folgenden Aussagen:
- Dieses kleine Ding hier ist das nächste große Ding
- Für alle Diabetes-Typen
- Das “genauste” CGM-System
- Es ist nicht magisch, es fühlt sich nur so an!
Fazit: Super Bowl für ein Super System!
Ausfälle von Insulin-Infusionssets häufiger als gedacht? Eine wesentliche Schwachstelle bei der Insulinpumpentherapie – und das gilt auch für AID-Systeme – sind Ausfälle der Insulin-Infusionssets. In einer aktuellen Publikation werden die Erfahrungen mit solchen Ausfällen von im Endeffekt 707 US-amerikanischen Patienten mit Insulinpumpe beschrieben [1]. Die Daten dazu wurden mittels einer Umfrage (mit SurveyMonkey) Ende 2020 erfasst, die an alle Menschen mit Diabetes versandt wurde, die in der T1D Exchange Online Community organisiert sind. Dabei wurden demografische Faktoren, Merkmale und diabetesbezogene Wahrnehmungen mittels logistischer Regression bewertet, um die Wahrscheinlichkeit einer höheren (≥1 pro Monat) oder niedrigeren (<1 pro Monat) Häufigkeit von Ausfällen zu ermitteln. Insgesamt betrachtet waren Ausfälle häufig: 41,4% der Teilnehmer gaben ≥1 pro Monat an. Ein Ausfall eines Insulin-Infusionssets wird in der Regel durch eine Hyperglykämie und nicht durch einen Pumpenalarm festgestellt. Keiner der untersuchten demografischen Faktoren oder Merkmale war prädiktiv; eine höhere Wahrscheinlichkeit von ≥1 Ausfall pro Monat war jedoch mit Burnout-Gefühlen (Odds Ratio (OR) 1,489 [1,024, 2,165]) und der Überlegung verbunden, die Pumpe nicht mehr weiter zu nutzen (2,233 [1,455, 3,427]).
Fazit: Es kommt im Alltag also relativ häufig zu solchen Ausfällen. Die Ursachen dafür sind für den Nutzer schlecht vorhersehbar. Erkannt werden sie meist durch eine Hyperglykämie und sie führen zu negativen Assoziationen der Nutzer. Nach Ansicht der Autoren sollte mehr getan werden, um Ausfälle bei den Insulin-Infusionssets zu verhindern oder sie früher zu erkennen.
- Hughes MS, Douvas JL, Layfield-Bryan M, Blanco LE, Gray JC, Zapotoczny G, et al. Frequency and detection of insulin infusion site failure in the Type 1 Diabetes Exchange Online Community. Diabetes Technol Ther. 2023. Epub 20230301. doi: 10.1089/dia.2023.0005. PubMed PMID: 36856574.
DiaTec weekly – März 24, 23
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